Vorlage erhalten von Lutz Höfer, Elsterberg.
Aus der Geschichte des Ortes Tremnitz
und der Familie Horlbeck
(Auszüge aus dem Beitrag von E. Hering in „Die Heimat“, Beilage zu den Greizer Neuesten Nachrichten, 15. Jahrg., Nr. 3, vom 5. März 1939)
Seit Jahrhunderten ist der Name H o r l b e c k mit der Geschichte der Gemeinde Tremnitz untrennbar verbunden. Die Fäden dieser weit über das Vogtland hin verzweigten Sippe der Hurlebecke laufen sonderbarerweise immer nach Tremnitz oder in dessen Umgebung zurück.
Schon ihre Vorfahren mögen, ehe sie nach Tremnitz siedelten, rechte Bauern gewesen sein, denn sie liebten, wie ihr Name schon sagt – die Pferde und Wasser.
Doch die Horlbecks suchten auch Neuland oder eine neue Existenz. Sie hängten vielfach die Landwirtschaft an den Nagel und wandten sich dem Handwerkerstand zu oder gingen später in industriellen Zeiten gar als Arbeiter in die Fabriken.
Im nahen Hohndorf entwickelte sich sehr bald ein Zweig, der sich geistigen Berufen zuwandte.
Im Jahr 1795 heiratete der Schulmeister Christian Friedrich Horlbeck die Tochter des Elsterberger Pfarrers Döring. Aus dieser Linie kamen der Superintendent und Schulrat Christian Friedrich Horlbeck zu Greiz und die Obergrochlitzer Horlbecks, während die Neucaselwitzer Horlbecks von Tremnitz kamen.
Geschichte der Familie Horlbeck
Bereits 1683 heiratete Georg Hurelbeck (1657 – 1728) nach Tremnitz und wurde dort ansässig. Sein Sohn, hieß wie der Vater ebenfalls Georg Hurelbeck (1704 – 1760), heiratete die Tochter des Dälaumüllers Ronerfeld, und seiner unmündigen Kinder halber bald zum zweiten Male nach Hohndorf. Diese Linie versiedelte sich aber mit der Zeit in die Umgegend.
Der eigentliche Stammherr der heutigen Tremnitzer Horlbecks ist Johann Paul Horlbeck, der 1796 sich in Tremnitz das Handfrongut des Michael Schulze kauft. Er war gebürtig aus Brockau und gehörte unter die Gerichtsbarkeit der Herren Adler aus Coschütz.
Sein Großvater, mit dem die Reihe beginnen soll, ist der Bauer Georg Horlbeck, geb. am 22. März 1720 zu Lambzig und gest. am 7. Juli 1776.
Er war verheiratet mit Maria Regina Ditzsch aus Netzschkau. Sein erstgeborener Sohn aber war Johann Michael Horlbeck, geb. am 18. Oktober 1748 zu Lambzig, gest. am 15. Juli 1803 zu Brockau, verheiratet mit Johanna Arzt aus Foschenroda.
Der Viertgeborene unter 7 Kindern war Johann Paul Horlbeck, geb. am 28. Dezember 1774 zu Brockau.
Sein Tod 1814 wurde maßgeblich beeinflusst von russischen Marodeuren, die nach der Völkerschlacht bei Leipzig durchs Vogtland zurück strömten.
Seine Frau führte das Anwesen weiter, übergab es aber 1816 an ihren Sohn Johann Georg Horlbeck.
1864 kaufte er von der Altgemeinde ein Stück Feld. Der Kaufvertrag wurde damals von der gesamten Bauernschaft zu Tremnitz unterzeichnet.
Johann Georg Horlbeck wurde geboren am 13.10.1810 in Tremnitz und starb auch dort am 9. August 1892. Verheiratet war er mit Hanne Christliebe Heyer aus den Krellenhäusern.
Bereits 1869 übergab er das Gut seinem Sohn Christian Heinrich Horlbeck, geb. am 26. März 1839 zu Tremnitz. Dieser heiratete mit 30 Jahren die Tochter Johanna Rosina, des Cunsdorfer Ortsrichters Trommer.
Am 1. Mai 1897 übernahm dann Sohn Christian Wilhelm Horlbeck das Gut. Er wurde am 24. Oktober 1869 geboren und wurde unter dem Namen „Horlbecks Wilhelm“ in der Umgebung bekannt. Von seinem Vater übernahm er zugleich die Gastwirtschaft.
Die Wirtin selbst war aber seine Frau, eine geborene Steudel aus dem uralten Pohlitzer Bauerngeschlecht der Steudel.
Seit 1934 aber wurde das Gut bewirtschaftet von Otto Walther Horlbeck, der es von seinem Vater erhielt. Seine Frau ist wiederum eine geborene Steudel.
Die Horlbecks saßen somit anderthalb Jahrhunderte auf der Scholle, die sie noch heute (1939) bebauen.
Aus dem Tremnitzer Gut leben 1939 noch Bruder und Schwester von Wilhelm Horlbeck in Obergrochlitz, Richard Bernhard Horlbeck und Ida Lina Lorenz, geb. Horlbeck.
Seine Tochter Alma Horlbeck (1901 Tremnitz – 1987 Schönbach/Thüringen) heiratete 1922 den Gastwirt Bruno Stockmann und betrieb zusammen mit ihm den Gasthof „Schweizerhaus“ in Schönbach/Thür.