Die familiäre Verbindung zwischen den Familien Horlbeck und Siegling begannen 1852.
So heiratete am 9. November 1852 Elizabeth Ottilie Siegling (31. Juli 1830 – 22. August 1912) den Architekten John Horlbeck (14. September 1817 – 22. Oktober 1892). Er war ein Enkel des Johann (John) Adam Horlbeck (1729 – 1812), der um 1764 zusammen mit seinem Bruder Johann (John) Peter (1726 – 1797) nach Charleston kam.
Die beiden waren Baumeister und ihr Schaffen ist auch heute noch in Charleston zu sehen. Die Horlbeck Alley und Horlbeck Creek wurden nach ihnen benannt.
Ihre Nachkommen haben das Werk der beiden Brüder fortgesetzt.
Nicht nur John Horlbeck arbeitete als Architekt, auch sein Vater Henry Horlbeck (1776 – 1837), der mit Margaret Buckingham (1778 - 1835) verheiratet war, hatte den gleichen Beruf.
Ein Bruder des John Horlbeck, Henry Horlbeck jr. (1800 – 1872) war mit Eliza Schnierle (1813 – 1883) verheiratet.
Elizabeth Ottilie Siegling hatte 6 Geschwister. Sie war eine Tochter des Johann (John) Zacharias Siegling (13. Februar 1791 Erfurt/Thüringen – 31. Oktober 1867 Mount Pleasant/SC) und seiner Frau Anna Mary Regina Schnierle (4. August 1805 Charleston – 5. Mai 1896).
Die Vorfahren des John Zacharias Siegling – Großvater Johann Valentin Siegling (27 Januar 1727 Suhl/Thüringen – 6. April 1801 Erfurt/Thüringen) und der Vater Johann (John) Blasius Siegling (17. Februar 1760 Erfurt – 25. März 1835 Erfurt) wirkten als Wissenschaftler in Thüringen.
Ab 1777 studierte der spätere preußische Generalfeldmarschall Graf August Neidhardt von Gneisenau (27. Oktober 1760 – 23. August 1831) an der Universität Erfurt. Dort wohnte er zeitweise bei Johann Valentin Siegling und freundete sich mit dessen Sohn Johann Blasius, der im gleichen Alter war, an. Diese Freundschaft hielt ein Leben lang.
Tafel am Haus Marktstr. 7 in Erfurt
Johann Blasius hatte zwei Brüder, Georg Siegmund Siegling (22. November 1761 Erfurt - ????) und Johann Heinrich Siegling (17. Oktober 1766 Erfurt – 10. September 1827 South Carolina).
Im „Allgemeinen Anzeiger der Deutschen“ wurde 1825 eine Notiz veröffentlicht, nach der soll Georg Siegmund Siegling um 1789 nach Russland gegangen sein und Johann Heinrich Siegling soll sich um 1798 nach Amerika eingeschifft haben.
Johann Heinrich Siegling lebte ab 1798 ebenfalls in Charleston.
Er starb am 10. September 1827.
Johann Blasius Siegling lehrte an der Universität Erfurt Mathematik, Civil- und Kriegsbaukunst. Er war auch Prof. für Mathematik an der Kunstschule von Erfurt und gab einige technische Schriften heraus und lieferte auch mehrere Zeichnungen.
Er hatte mit seiner Frau Anna Regina Schröter (1771 – 1836) 16 Kinder, darunter auch Johann Zacharias Siegling (13. Februar 1791 Erfurt – 31. Oktober 1867 Mount Pleasant/SC), der im Herbst 1819 nach Amerika auswanderte.
John Zacharias Siegling, wie er sich später in Amerika nannte, war der älteste Sohn von Johann Blasius Siegling, Professor für Mathematik an der Universität Erfurt.
1803 erhielt er seine Kommunion in einer Kirche, in der bereits Martin Luther predigte.
Bald danach begann er eine Lehre als Tischler, nach deren Abschluss er zwei Jahre in seiner Heimatstadt Erfurt arbeitete. Im Alter von 19 Jahren verließ er 1806 Erfurt. Stationen waren u.a. Eisenach, Fulda, Frankfurt am Main, Mainz, Darmstadt, Stuttgart Karlsruhe, Straßburg, Nancy und Paris.
In Paris wurde er Zeuge der unvergesslichen Heirat von Napoleon I. mit Marie Louise von Habsburg.
Paris wurde auch zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Am 25. April 1810 kam zu Sebastien Erard, einem Hersteller von Pianos, und wurde Instrumentenmacher.
1813 vollendete er sein erstes Piano, was zu einem Erfolgserlebnis für ihn wurde.
1814 verließ er Paris und kam über Amsterdam zurück nach Erfurt.
Zwischen 1815 und 1819 arbeitete er in London. Irland und Schottland.
Am 4. September 1819 segelte er Richtung New York und erreichte am 10. November 1819 Charleston. Seine erste Wohnung hatte er an der Ecke Broad str.und King str.
Dort gründete er das „Siegling Music House“, was ca 150 Jahre lang bestand.
1820 erkrankte er an Gelbfieber, und 1823 heiratete er Mary Regina Schnierle, die Tochter von Johann Michael Schnierle (8. Oktober 1778 Kuppingen/Württemberg – 13. Mai 1844 Charleston), mit der er 7 Kinder hatte.
In Charleston bekleidete er zahlreiche Posten zum Wohle der Stadt, er war u. a. Vorsitzender der German Friendly Society.
Eine wesentliche Charaktereigenschaft war seine Energie und ruhelose Aktivität.
Er verlor seinen Besitz bei dem Brand 1838 und beim Zusammenbruch der United States Bank.
John Z. Siegling sprach 4 Sprachen. Er war auch 15 Jahre lang der erste Präsident des German Freundschaftsbundes.
Am 31. Oktober 1867 verstarb er in Charleston.